WIE EIN STÜCK BROT
Das Tiroler Landesjugendorchester in Zeiten einer Pandemie
Die COVID-19-Pandemie war ein Schock für die gesamte Gesellschaft. Auch in Theatern, Konzertsälen und kulturellen Treffpunkten ließ sie urplötzlich alle Lichter ausgehen. Die Beschränkungen drohten ein Loch in das so bedeutende österreichische Kulturleben zu reißen: das war gerade auch für junge Musiker:innen eine Katastrophe, denn neben dem Fehlen sozialer Kontakte mussten auch musikalische Aufführungen aller Art und damit wichtige Berufspraxis fast zur Gänze ausfallen. Ein großes Orchesterprojekt mit knapp 70 Mitgliedern umzusetzen schien zu dieser Zeit schier unmöglich – und war vielleicht gerade deshalb das einzig Vernünftige.
Mithilfe umfassender Sicherheitskonzepte, großer Unterstützung von allen Seiten und vollem Einsatz aller Beteiligten wagten das Tiroler Landesjugendorchester und kunstvolk die Umsetzung dieses Mammutprojektes, während welchem man ein wahres Aufblühen der Jugendlichen beobachten konnte, die in der für junge Musiker:innen wohl schwierigsten Zeit der letzten Jahrzehnte in einen musikalischen und sozialen Mikrokosmos eintauchen und ein Stück weit „Normalität“ genießen konnten.
Unter dem Titel WIE EIN STÜCK BROT – Das Tiroler Landesjugendorchester in Zeiten einer Pandemie entstand ein rund 40-minütiges Porträt, in welchem generationenübergreifend der Nachwuchs der Tiroler Musiker:innenlandschaft genauso zu Wort kommt wie deren Lehrer und Lehrerslehrer, Musikausbildung in Zeiten einer Pandemie aus nächster Nähe betrachtet und in impressionistischer Weise die Fortentwicklung des Projektes dokumentiert und abgebildet wird. Die Veröffentlichung dieses Zeitdokuments, einer emotionalen Momentaufnahme der Kraft gemeinsamen Musizierens und des Ringens um eine lebendige Kulturlandschaft, zeigt einen großartigen musikalischen Nachwuchs, der unbeeindruckt von den Umständen mit vollem Einsatz an der Realisation solch toller Projekte und Werke arbeiten möchte.
Unser Filmteam bekam die Unwägbarkeiten einer Pandemie selbst hautnah zu spüren: Nachdem unser zweiter Kameramann samt Auto voller Technik durch eine Corona-Infektion kurz vor Drehbeginn von der Anreise abgehalten wurde, waren wir gezwungen zu improvisieren und den Dreh mit nur einer Kamera und rudimentärer Ausstattung zu stemmen; die unmittelbar anschließende Postproduktion fand online statt. Es waren Belastungsproben, die wir unter anderem durch die interdisziplinäre Erfahrung der Beteiligten ausgleichen und bewältigen konnten. Mit diesem Ankämpfen gegen alle Hindernisse steht unser Erlebnis sinnbildlich für ein Projekt, das gekennzeichnet war von Beharrlichkeit, Mut und Hoffnung – und eben dadurch auch vielen Menschen Hoffnung schenken konnte.
Beteiligte Mitglieder
Weitere Mitwirkende
Siegfried Portugaller – Drohnenaufnahmen
Sonja Melzer – Organisation Landesjugendorchester
Vielen Dank an
Land Tirol
Yamaha
Klavierhaus Langer